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Datum: 25.06.2015

Juni 2013

Sehr geehrte Damen und Herren, wir (als TGA-Planer und Energieberater) haben folgendes Problem: Bei der Darstellung eines BHKW gibt es jedoch bisher einige Unstimmigkeiten: Nach Ihrer Info wird in Ihrer Software ein BHKW als Wärmeerzeuger als Nah-/ Fernwärme dargestellt. Die DIN V 18599-5: 2007 verweist für dezentrale KWK (was ja einem BHKW entspricht!) unter Pkt. 6.4.6. jedoch ganz klar nur auf DIN V 18599-9 und nicht auf Nah-und Fernwärme, von daher kann ich ihren Softwareansatz nicht nachvollziehen. Das eingesetzte BHKW ist ein Brennwert-Modul und verwendet sowohl andere Temperaturen als die Fernwärmeübergabestation als auch andere Primärenergiefaktoren bzw. Wirkungsgrade als die allgemeine Fernwärme. Aus diesem Grund halte ich die Darstellung eines BHKW-Wärmeerzeugers als Nah-/ Fernwärme nicht für adäquat! Zum Beispiel konkret (siehe Berechnung im Anhang) : Der komplette Wärmebedarf(Heizung 30,8 MWh + TWW 64,6 MWh = 95,4 MWh) wird durch ein BHKW (4000 VBh, 13 kW th, 5 kW el, Feuerungsleistung 20kW, Erdgas, Brennwertbetrieb) und durch einen Spitzenlastkessel (Erdgas, Brennwertbetrieb) gedeckt. Der gesamte Energieverbrauch Erdgas für BHKW + Spitzenlastkessel inkl. Wirkungsgradverlust wird unter 14.0 in Gl. A1 mit 123.7 MWh richtig beziffert.

Fragen: Was beziffert die Zahl Endenergiebedarf BHKW mit 28.271 kWh/a und wo kommt sie her? In der Tabelle 14.2 wird versucht, die 123,7 MWh auf verschiedene Prozessbereiche und Energieträger aufzuteilen. Das gelingt jedoch nicht, da eben die Heizwärme und das Warmwasser nicht durch Nahwärme mit dem fHs / fHi = 1 sondern durch Erdgas, Brennwert (fHs / fHi = 1,11) gedeckt werden! Ist es möglich, gar keinen Wärmeerzeuger anzugeben, so dass durch die BHKW-Berechnung nach 14.1 dann in Tab. 14.2 für BHKW Endenergie die kompletten 123.718 KWh/ a übernommen werden? Oder wäre es sinnvoll, als Wärmeerzeuger einen Brennwertkessel anzugeben, so dass unter 14.2 der Faktor für Erdgas, Brennwert (fHs / fHi = 1,11) übernommen wird? Wie ist Ihre Empfehlung, in Ihrer Software ein Brennwert-BHKW als Wärmeerzeuger für die Grundwärmelast und ein Spitzenlastkessel für die Spitzenlastdeckung adäquat einzugeben? Mein Eindruck ist, dass der Stromanteil des BHKW richtig berechnet wird, dass aber die primärenergetische Betrachtung der Wärmeerzeugerkombination (Brennwert BHKW + Brennwertspitzenlastkessel) in der bisherigen Eingabevariante noch nicht richtig dargestellt wird. Ich bitte um eine nachvollziehbare Erklärung.

 

Antwort:

die BHKW-Bilanzierung nach DIN V 18599:2007 war nicht ganz einfach, mit der neuen Normfassung geht das besser. Es wird jährlich bilanziert, die Verrechnung erfolgt daher ganz am Ende. Die Position "Endenergiebedarf mit BHKW" ist die Summe aus dem Wärmebedarf des Gebäudes und dem Energiebedarf des BHKW-Motors. Die Position "Endenergiebedarf BHKW" ist die Differenz zwischen dieser Summe und der "Wärmeabgabe der Wärmeerzeuger". Die Verrechnung ist in DIN V 18599-9:2007 genauer erläutert und nicht ganz einfach nachzuerzählen. Am Ende erhalten Sie einen verrechneten Restenergiebedarf für das BHKW und die Stromgutschrift, was zusammen eine positive Bilanz ergibt. Die unterschiedlichen Energieträger (in Ihrem Fall Erdgas für´s BHKW und Fernwärme als Wärmequelle) sind meines Wissens darin korrekt berücksichtigt. Eine Aufteilung auf die einzelnen Prozessbereiche ist nicht vorgesehen, wegen der jährlichen Bilanzierung auch nicht so einfach möglich. Man geht stillschweigend davon aus, dass die anfallende BHKW-Abwärme genutzt werden kann. Da Ihre Anlage nur 4000 Stunden pro Jahr läuft, wird das auch stimmen. Ihr DÄMMWERK-Support

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