Februar 2013
Frage:
Ich habe bei nachfolgendem Bauteilnachweis „Dachdecke hinterlüftet“ eingegeben. Es wurde angeboten die R-Werte der hinterlüfteten Bauteilschichten zu vernachlässigen und den Diffusionswiderstand der äußeren Bauteilschichten auf 0 zu setzen.
Wann kann dies angesetzt werden und wann nicht, Bitte um kurze Rückinfo.
Antwort:
Das steht in der EN ISO 6946, da kann man es nachlesen:
5.3.2 Schwach belüftete Luftschicht
Schwach belüftet ist eine Luftschicht, wenn der Luftaustausch mit der Außenumgebung durch Öffnungen folgender Maße begrenzt wird:
_ über 500 mm2 bis 1500 mm2 je m Länge für vertikale Luftschichten;
_ über 500 mm2 bis 1500 mm2 je m2 Oberfläche für horizontale Luftschichten.
Der Bemessungswert des Wärmedurchlasswiderstandes einer schwach belüfteten Luftschicht beträgt die Hälfte des entsprechenden Wertes nach Tabelle 2. Wenn der Wärmedurchlasswiderstand der Schicht zwischen Luftschicht und Außenumgebung 0,15 m2 K/W überschreitet, muss mit einem Höchstwert von 0,15 m2 K/W gerechnet werden.
5.3.3 Stark belüftete Luftschicht
Eine Luftschicht gilt als stark belüftet, wenn die Öffnungen zwischen Luftschicht und Außenumgebung
_ 1500 mm2 je m2 Länge für vertikale Luftschichten;
_ 1500 mm2 je m2 Oberfläche für horizontale Luftschichten
überschreiten.
Der Wärmedurchgangswiderstand eines Bauteiles mit einer stark belüfteten Luftschicht ist zu bestimmen, indem der Wärmedurchlasswiderstand der Luftschicht und aller anderen Schichten zwischen Luftschicht und Außenumgebung vernachlässigt wird und ein äußerer Wärmeübergangswiderstand verwendet wird, der dem bei ruhender Luft entspricht (d. h. gleich dem inneren Wärmeübergangswiderstand desselben Bauteiles ist).